Exorzist Nature23: Nach 500 Fällen wird es eng

Teufelsaustreibung als Leidenschaft: Ein Bibellehrer reist durch Deutschland und hat bei Hunderten psychisch Kranken gewirkt. Nun gibt es schwere Vorwürfe.

Es klingt wie eine Erzählung aus dem Mittelalter. Doch es ist ein Vorgang, der sich gerade in Deutschland abspielt. Ein Mann, der sich “Bibellehrer” nennt und auf seinem YouTube-Kanal Tausende von Followern hat, betätigt sich als “Exorzist”. Seine Zielgruppe sind häufig Opfer, die sexuelle Gewalterfahrungen gemacht haben und psychisch labil sind. Er selbst sagte: “Die Menschen, die geistig erkrankt sind, sind es, die der Teufel sich meist als Opfer erwählt.”

500 Mal hat Marcus B. nach eigenen Angaben eine “Austreibung” vorgenommen. Er selbst spricht von einem Forschungsgebiet, es ist für ihn aber noch mehr: In einigen Fällen habe sich im Verlauf der Behandlung bei der Gegenseite oder ihm das “Interesse einer Ehe entwickelt”, sagte B., als seine Glaubensgemeinschaft ihn zu Vorwürfen befragte. Dieses Interesse gebe es bei ihm nur, wenn die Frau noch Jungfrau oder Witwe ist.

Es ist die erschreckende Geschichte um einen Mann, der ein “Exorzisten-Netzwerk” mitgegründet hat. Jetzt wird gegen ihn ermittelt, es gibt Vorwürfe mehrerer junger Frauen, es gibt auch Indizien. Exorzismus, das Austreiben von Dämonen, ist auch im 21. Jahrhundert manchen Menschen noch ein Bedürfnis, auch die Kirche hat sich davon noch nicht ganz verabschiedet.

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